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Rezension

„Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ von Suzanne Collins

rezensiert von Lea Fuhrbach, 7. Klasse Lichtenbergschule, Darmstadt

„Die Tribute von Panem – Flammender Zorn“ (oder im Kino: „Mockingjay“) – bildet den nicht ganz so grandiosen Abschluss der Panem-Trilogie von Suzanne Collins.

Am Ende des zweiten Teils erfuhr Katniss von der Verschwörung zwischen allen Mentoren, angeführt von Haymitch, und dem neuen Spielmacher, Plutarch Heavensbee, sowie vielen ihrer Verbündeten in der Arena.

Sie alle waren in den Plan eingeweiht, die Energie des Kraftfeldes um die Arena zu nutzen, um diese zu sprengen, was ihnen dank Katniss auch gelang.

Doch nun ist Katniss sauer – nicht nur, weil ihr Handeln wohl so vorhersehbar ist, dass man sie nicht mal in den Plan einweihen musste oder wollte, sondern vor allem wegen Peeta, den die Rebellen in der Arena zurückließen, um nur Katniss zu retten, die im Gegensatz zu ihm unverzichtbar für die Kriegsführung ist.

Er wurde den Folterungen des Kapitols überlassen – nur damit sie, Katniss, in Distrikt 13 wieder gesundgepflegt und dann zum Gesicht der Rebellion werden kann oder besser gesagt, muss. Distrikt 13 ist der Rückzugsort der Rebellen – ein Distrikt, der angeblich vor 75 Jahren vom Kapitol zerstört wurde und jetzt sein Reich tief unter der Erde hat.

Zuerst möchte die schwer verwirrte und innerlich zerstörte Katniss sowohl beim strikten Tagesplan des Distrikts und bei Präsidentin Coins Plänen nicht mitmachen. Doch was ist, wenn Peetas Freiheit dabei herausspringt? Sie wird zum „Spotttölpel“ – dem Gesicht der Rebellion – und dreht Propaganda-Videos. Der Krieg mit dem Kapitol hat begonnen!

Doch beide Seiten haben ihre Trümpfe im Ärmel: Katniss und Peeta!

Zum letzten Mal wird Katniss zur Spielfigur in einem ausgeklügelten, brutalen Spiel um die Macht, in dem keine Seite die Gute ist und in dem wie immer nur einer gewinnen kann. Dieses Mal nicht in einer Arena, sondern in ganz Panem.

Das Buch ist wie die anderen sehr persönlich aus Katniss’ Sicht geschrieben, wodurch man ausführlich ihre Panikattacken und ihre Meinung zum Handeln von Präsidentin Coin, den Propos (Propaganda-Videos), dem wütenden Gale und natürlich dem gebrochenen Peeta mitbekommt.

Die Aufteilung des Buches war gut, doch das Ende stellt man sich nach den zwei vorherigen Bänden etwas grandioser vor. Es endet eher abrupt und wenig ausführlich, da Katniss gar nicht dabei ist, als man das Kapitol einnimmt.

Auch im gesamten Buch verhält sich Katniss eher passiv und lässt alles an sich vorbeiziehen. Sie ärgert sich oft über Gale, Coin oder Peeta (oder sich selbst), doch der offene Konflikt, der vielleicht alles klären würde, fehlt sichtbar!

Eine sehr unklare Erfindung in diesem Buch sind die Minen in den Straßen des Kapitols, die die komischsten und unterschiedlichsten Fallen gegen Angreifer auslösen. Warum sollte man mit solch brutalen Fallen seine eigene Bevölkerung gefährden, die jeden Tag in diesen Straßen unterwegs ist?!

Ich persönlich empfinde dieses Buch nicht als gelungenen Abschluss, sondern eher als hastig vorbeiziehende Fortsetzung, mit den letzten paar Seiten des kompletten Endes als Anhang. Es scheint, als wäre es unter dem Druck der Fans und etwas lieblos von der Autorin dahin geschrieben worden, mit neuen stumpfen Charakteren und einer immer zäher werdenden Handlung.

Trotzdem finde ich es gut, wie Suzanne Collins mit dieser Trilogie der Politik einen Spiegel in Science-Fiction-Form vorhält – dass es oft nur um Macht geht und dass alles ein ewiges Spiel ist:

„Du bist das Gesicht der Rebellion. Möglicherweise hast du mehr Einfluss als jeder andere.“ „Also will sie mich umbringen um mich mundtot zu machen.“ „Du kannst nur noch eins tun, um die Rebellion neu anzufachen.“ „Sterben.“, sage ich ruhig.

„Das Feuer breitet sich aus!“, schreie ich jetzt, damit Snow auch ja kein Wort verpasst. „Und wenn wir brennen, brennen SIE mit!“


Text von Lea Fuhrbach, 7. Klasse Lichtenbergschule Darmstadt

geschrieben am: 24. Juni 2015 unter der Betreuung von Margit Sachse

veröffentlicht auf Lesepunkte.de